DOG 2025

Elfriede-Aulhorn-Vorlesung

Die Aulhorn-Vorlesung ehrt im zweijährigen Turnus herausragende Neuroophthalmologen für ihr Lebenswerk. In diesem Jahr hält Professor Ulrich Schiefer (Aalen / Tübingen) die Aulhorn-Lecture.

Aulhorn-Lecture im Rahmen des Symposiums der DOG-Sektion Neuroophthalmologie
Samstag, 27.9.2025, 16:45 bis 18:00 Uhr, Raum XV

„Ich sehe was, das Du nicht siehst …“ – Funktionsdiagnostik in der (Neuro-) Ophthalmologie

Die klinischen Untersuchungstechniken und deren Interpretation (u.a. Visus, Gesichtsfeld, Kontrast, Pupillomotorik) drohen im Zeitalter der Apparatemedizin vernachlässigt zu werden. Der Aulhorn Lecturer hat dieses Thema ausgewählt und renommierte Kollegen werden ergänzend dazu sprechen. Dabei wird deutlich, dass gerade die Kombination aus klinischen Untersuchungsbefunden und moderner Bildgebung die Augenheilkunde fortlaufend weiterentwickelt.

Prof. Dr. Ulrich Schiefer

Prof. Dr. med. Ulrich Schiefer hat bedeutende Beiträge zur visuellen Funktionsdiagnostik und Neuroophthalmologie geleistet. Von 2006 bis 2017 war er Vorsitzender der DOG-Kommission für Qualitätssicherung und engagierte sich für die Optimierung diagnostischer Verfahren. Er förderte intensiv den wissenschaftlichen Nachwuchs und setzte besondere Akzente in der praxisnahen Ausbildung junger Mediziner, unter anderem durch das von ihm initiierte Skill-Building-Programm. Seine Forschung konzentrierte sich auf innovative perimetrische Verfahren, und er wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Landeslehrpreis Baden-Württemberg. Bis zu seinem Ruhestand 2023 leitete er das AMPEL-Labor an der Hochschule Aalen, während er parallel an der Universitäts-Augenklinik Tübingen tätig war.

Elfriede Aulhorn (1923 bis 1991) war die erste Ordinaria für Augenheilkunde in Deutschland und begründete in Tübingen maßgeblich die moderne Neuroophthalmologie.

Sie kam 1954 aus Göttingen nach Tübingen und war dort bis 1990 Lehrstuhlinhaberin und Leiterin der Abteilung Pathophysiologie des Sehens und Neuroophthalmologie.

Ihr verdanken wir eine Fülle sinnesphysiologisches Wissen, zahlreiche Untersuchungsmethoden wurden von ihr entwickelt. Unter anderem hatte sie ganz wesentliche Anteile an der Entwicklung der modernen Perimetrie. 1991, kurz nach ihrer Emeritierung, starb sie. Sie war allen ihren Mitarbeitern als Mensch, Ärztin und Wissenschaftlerin ein unvergessenes Vorbild.