Im Rahmen der DOG 2023 organisiert die Sektion DOG-Neuroophthalmologie nun zum vierten Mal die Elfriede-Aulhorn-Vorlesung. Diediesjährige Vorlesung hält Professor Dr. Helmut Wilhelm aus Tübingen, der sich mit seinem Lebenswerk nicht nur um die Neuroophthalmologie besonders verdient gemacht hat.
Elfriede-Aulhorn-Vorlesung im Rahmen der DOG 2023:
Der Swinging-Flashlight-Test, die effizienteste Untersuchung der Augenheilkunde
Ein großer Teil der praktischen Neuroophthalmologie besteht darin, unklare Sehstörungen zu enträtseln. Dabei erwies sich der Swinging-Flashlight-Test als ein äußerst leistungsfähiges und zudem sehr einfaches Hilfsmittel: Der relative afferente Pupillendefekt trennt neuro-retinale Sehverschlechterungen von optisch verursachten. Besonders interessant wird der Swinging-Flashlight-Test, wenn er an seine Grenzen stößt.
Prof. Dr. Helmut Wilhelm
Professor Dr. med. Helmut Wilhelm studierte Medizin in Freiburg und Uppsala. An der Universitäts-Augenklinik Tübingen schloss er seine Ausbildung zum Augenarzt ab und arbeitete unter Prof. Elfriede Aulhorn, Prof. Eberhart Zrenner und Prof. Karl Ulrich Bartz-Schmidt.
Sein hauptsächliches Arbeitsgebiet war die Neuroophthalmologie. Wissenschaftlich beschäftigte er sich vor allem mit der Erforschung der Pupillenfunktion.


Elfriede Aulhorn (1923 bis 1991) war die erste Ordinaria für Augenheilkunde in Deutschland und begründete in Tübingen maßgeblich die moderne Neuroophthalmologie.
Sie kam 1954 aus Göttingen nach Tübingen und war dort bis 1990 Lehrstuhlinhaberin und Leiterin der Abteilung Pathophysiologie des Sehens und Neuroophthalmologie.
Ihr verdanken wir eine Fülle sinnesphysiologisches Wissen, zahlreiche Untersuchungsmethoden wurden von ihr entwickelt. Unter anderem hatte sie ganz wesentliche Anteile an der Entwicklung der modernen Perimetrie. 1991, kurz nach ihrer Emeritierung, starb sie. Sie war allen ihren Mitarbeitern als Mensch, Ärztin und Wissenschaftlerin ein unvergessenes Vorbild.