Die Keynote Lectures der DOG bieten wertvolle Einblicke in aktuelle Entwicklungen der Augenheilkunde. Renommierte internationale Experten präsentieren in kompakten halbstündigen Vorträgen wichtige Themen und Innovationen. Weitere Informationen zu den Rednern und ihren Vorträgen finden Sie hier.
Keynote Lecture
Donnerstag, 25.09.2025, 11:45-12:15
Von Graefe Lecture: Hornhaut(trans-plantation): Blinde sehend machen
Claus Cursiefen (Köln)
Die Hornhauttransplantation – älteste und erfolgreichste Transplantationsform – befindet sich gerade in einer Phase der (r)evolutionären Erneuerung. Neue minimalinvasive OP-Techniken, neue Bildgebungsverfahren, neue medikamentöse und Zelltherapien sowie spannende UV-basierte Immunmodulationen werden diskutiert.

Keynote Lecture
Freitag, 26.09.2025, 11:45-12:15
On Phenotypes, Genotypes & Genetic Therapies in Inherited Retinal Disorders
Bart P. Leroy (Gent, Belgien)
Über 300 Gene sind an vererbbaren Netzhauterkrankungen beteiligt. Dank moderner Gendiagnostik ist die Genotypisierung heute meist möglich – die Entwicklung gentherapeutischer Ansätze steht jedoch vor großen Herausforderungen. Der Vortrag gibt einen Überblick zum aktuellen Stand.

Keynote Lecture
Samstag, 27.09.2025, 11:45-12:15
Bildgebung des Glaskörpers mit OCT. Eine neue Dimension
Richard F. Spaide (New York, USA)
Die optische Kohärenztomographie (OCT) war ursprünglich eine revolutionäre Methode zur Untersuchung der Netzhaut. OCT-Querschnittsbilder zeigen eine bemerkenswerte Detailgenauigkeit, die in vielen Fällen an die Auflösung der Lichtmikroskopie heranreicht. Mit dem Aufkommen der Swept Source und der verbesserten Tiefenabbildung im Spektralbereich der OCT wurden Querschnittsbilder der Aderhaut möglich. Der Glaskörper ist eine schwierig abzubildende Struktur im Auge. Er ist so konstruiert, dass er transparent ist, und um die Wechselwirkungen des Glaskörpers mit der Netzhaut zu verstehen, sind 3-dimensionale Bilder erforderlich, nicht nur Querschnitte. Neuere Swept-Source-OCTs verfügen über eine größere Abbildungstiefe und eine ausreichend hohe Geschwindigkeit, um eine ausreichende Erfassung von 3-dimensionalen Datenblöcken zu ermöglichen. Mit Hilfe der Bildverarbeitung können diese Daten in dreidimensionalen Bildern dargestellt werden, die Einblicke in den Glaskörper ermöglichen, die bisher nicht möglich waren. Einige der Bilder sind sehr schön. Anhand dieser Bilder können wir etwas über die Struktur des Glaskörpers bei Gesundheit und Krankheit erfahren, wie es mit der Histologie nicht möglich ist.
Richard F. Spaide, MD, ist Spezialist für Erkrankungen der Netzhaut und des Glaskörpers. Er entwickelte die Autofluoreszenz-Bildgebung mit einer Funduskamera, schuf die erste praktische Methode zur Abbildung tieferer Strukturen im Auge mit der optischen Kohärenztomographie und erfand ein Instrumentensystem für die Vitrektomie, um die Verfahren zu verbessern.Er hat mehr als 400 Artikel in Fachzeitschriften mit Peer-Review veröffentlicht, 60 Buchkapitel und Übersichtsmonografien verfasst und mehrere Bücher herausgegeben. Zu seinen aktuellen Forschungsinteressen gehören multimodale Bildgebung, optische Kohärenztomographie-Angiographie und neue computergestützte Rendering-Techniken zur Visualisierung der Netzhautanatomie. Spaide wurde in mehreren Who’s Who- und Best Doctors-Listen erwähnt. Er war früher leitender Redakteur des American Journal of Ophthalmology und ist derzeit Mitherausgeber der Zeitschrift Retina. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und hat Vorträge in der ganzen Welt gehalten. Richard Spaide ist als Privatarzt bei den Vitreous, Retina, Macula Consultants of New York tätig, wo er seine Forschung und klinische Arbeit fortsetzt.
