
DOG pura – Nachhaltigkeit im Fokus
Nachhaltigkeit in der Augenheilkunde war ein zentrales Thema der DOG 2022. Zahlreiche Aktivitäten sollten bereits im Vorfeld des Kongresses dazu beitragen, das Berufsfeld der Augenärztinnen und Augenärzte ökologisch nachhaltiger zu gestalten und nach effektiven Ansätzen zum Umwelt- und Ressourcenschutz zu suchen. So widmete sich eine Ausgabe des Fachorgans „Die Ophthalmologie“ in einem Themenschwerpunkt mit mehreren Übersichtsarbeiten dem Klimawandel in seinen Auswirkungen auf ophthalmologische Erkrankungen sowie Maßnahmen gegen den Klimawandel. Darüber hinaus formulierte die AG DOG-Ethik in der Augenheilkunde ein Positionspapier für eine ökologisch nachhaltige Augenheilkunde. In einem erstmals ausgeschriebenen Ideenwettbewerb prämierte die Stiftung Auge die besten Ideen für mehr ökologische Nachhaltigkeit in der Augenheilkunde. Der erste DOG pura Award ging an Dr. Michelle Herrmann und Dr. Christoph Holtmann (beide Düsseldorf) für ihre Untersuchung des Ressourcenaufwands von Einweg-, Mehrweg- und Hybridinstrumenten bei Katarakt-Operationen.
Zudem gab es den Pura Challenge Award für Industriepartner des DOG-Kongresses, bei dem die Firmen Alimera Sciences, Eyetec, HumanOptics und Johnson & Johnson für ihr herausragendes Engagement prämiert wurden.
Auch in Zukunft wird der Schutz der Umwelt weiterhin im Fokus der DOG stehen. Die Fachgesellschaft ruft alle Mitglieder auf, sich mit Ideen für mehr Nachhaltigkeit in der Augenheilkunde einzubringen. Interessierte, die aktiv daran mitarbeiten möchten, dieses Thema weiter mit Leben zu füllen, sind herzlich eingeladen, sich an pura@dog.org zu wenden.
EyeCycle – Radfahren zu Gunsten der Nachhaltigkeit

Das Radeln für einen guten Zweck wird fortgesetzt und der Mai 2023 wird zum Eye-Cycle-Monat ausgerufen.
(Details auf stiftung-auge.de)
Rückblick
Die DOG 2022 und
der Schutz unserer Umwelt
Dieses Logo ist Ihnen auf der DOG 2022 immer wieder begegnen. Gekennzeichnet waren damit Drucksachen und Papiere aus verantwortungsvollen Quellen, wiederverwendbare Messestände und andere umweltfreundliche Alternativen zu den üblichen Materialien und Verfahren.
Damit werden wir das globale Klimaproblem nicht lösen, aber wir haben einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Und weitere Schritte werden folgen!
Haben Sie Fragen oder Anregungen? Kommen Sie auf uns zu und sprechen uns an. Oder schreiben Sie uns:
pura@dog.org
Hier tut sich schon etwas:
Digitalisierung des Kongresses
Online-Registrierung hilft den Papierverbrauch zu senken.
Kongresswebseite und Online Programm-Planer bieten die Möglichkeit, sich papierlos zu informieren.
Minimierung Printmedien
Auslagen auf dem Kongress werden weiter reduziert. Ankündigungswände zur Information unterstützen uns und Dritte dabei – online und offline. Ein Großteil der Drucksachen, auf die wir (noch) nicht verzichten können, wird auf umweltfreundlichem Papier und CO2-neutral gedruckt.
Das dicke Hauptprogramm wurde auf einen dünnen Overview reduziert.
Mehrweg
Messebauelemente und Beschilderung werden aus weitgehend umweltschonenden oder recycelten Materialien erstellt und nach Möglichkeit in den Folgejahren wiederverwendet.
Namensschilder und Co.
Lanyards und Kugelschreiber sind aus nachhaltigen Materialien produziert und werden nach dem Kongress gesammelt und wiederverwendet. Auf die Kongresstasche und deren Inhalt wurde ganz verzichtet.
Des Weiteren werden die Staff T-Shirts so gestaltet und hergestellt, dass diese für mehrere Jahr verwendet werden können.
Mit der Bahn zum Kongress
Dank des günstigen Kongresstickets können alle Teilnehmer mit der Deutschen Bahn zur DOG 2022 reisen – mit 100 % Ökostrom.
Nachhaltiges Kongresszentrum
Das Estrel Berlin engagiert sich für Nachhaltigkeit in verschiedenen Bereichen (Catering, Energie und Heizung, Abfallmanagement, Wasser und Reinigung, soziale Aspekte etc.).
Nachhaltige Partner
Unsere Kongressorganisation und weitere Partner haben sich zu nachhaltigem Handeln und Umweltschutz verpflichtet. Viele erbringen freiwillige Umweltschutzleistungen über die gesetzlichen Standards hinaus.
pura auch als Kongress-Inhalt:
Nachhaltigkeit in der Augenheilkunde
Nachhaltigkeit muss in alle Bereiche
Klar ist, dass auch Augenärzte in ihrem Berufsfeld ökologisch nachhaltiger arbeiten müssen und sich deshalb auf die Suche nach konkreten, effektiven Lösungen machen müssen.
Unsere ersten Schritte 2022:
Im Fachorgan „Die Ophthalmologie“ wird es einen Schwerpunkt mit mehreren Übersichtsarbeiten zu den in der Augenheilkunde liegenden spezifischen Ursachen, Krankheitsfolgen und Maßnahmen gegen den Klimawandel geben.
Gleichzeitig erarbeitet die AG DOG-Ethik in der Augenheilkunde
ein Positionspapier für eine ökologisch nachhaltigere Augenheilkunde.
Im Kongressprogramm gibt es ein Symposium und mehrere Keynote Lectures von herausragenden Referenten, wie z. B. den Wirtschaftswissenschaftler (und Theologen) Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Direktor und Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und Vater des CO2-Preises.
Veranstaltungen der DOG 2022
DOG pura Award – Ideenwettbewerb für Ökologische Nachhaltigkeit in der Augenheilkunde

Die Augenheilkunde als ein Fach mit einer sehr großen, oft ambulant behandelten Patientenzahl muss ihren Beitrag zu einer mehr an Nachhaltigkeit orientierten Entwicklung leisten. Die besten Ideen wurden in der Eröffnungsveranstaltung auf der DOG 2022 prämiert.

DOG pura Award
Ideenwettbewerb für Nachhaltigkeit
in der Augenheilkunde
gestiftet von der Stiftung Auge
Mit Nachhaltigkeit wird die Fähigkeit bezeichnet, zu existieren und sich zu entwickeln, ohne die natürlichen Ressourcen für zukünftige Generationen zu erschöpfen. Angesichts der ökologischen Herausforderungen gilt es in möglichst vielen gesellschaftlichen Bereichen CO2-Emissionen zu reduzieren und Rohstoff- und Energieverbrauch zu senken. Auch die Augenheilkunde als ein Fach mit sehr vielen, oft ambulant behandelten Patienten muss ihren Beitrag zu einer mehr an Nachhaltigkeit orientierten Entwicklung leisten. Um diese Entwicklung zu fördern, haben die DOG und die Stiftung Auge zu einem Ideenwettbewerb eingeladen, der allen in der Augenheilkunde Tätigen (Ärzten, Industrie, Patienten) offen-stand. Eingereicht werden konnten Vorschläge, wie der Alltag in Forschung, Lehre und Patientenversorgung nachhaltiger gestaltet werden kann. Gesucht wurden Ideen, die möglichst praxistauglich sind und zeitnah und effizient implementiert werden können.
Auf die erste Ausschreibung haben gleich neun Bewerber gute Vorschläge eingereicht. Unter diesen hat die Jury vier besonders vielversprechende Projekte ausgesucht.
Jurymitglieder
Prof. Dr. Gerd Geerling (Düsseldorf, Vorsitz mit Stimmenthaltung)
PD Dr. Johannes Birtel (Bonn, mit Stimmenthaltung)
Ph.D. Hanna Farber (Tübingen)
Prof. Dr. Horst Helbig (Regensburg)
PD Dr. Dr. Bettina Hohberger (Erlangen)
Prof. Dr. Hans Hoerauf (Göttingen)
Karlheinz Strauß (Jena)
1. Preis
Dr. Michelle Herrmann
(Düsseldorf)

Dr. Christoph Holtmann
(Düsseldorf)
Titel des Projektes:
Untersuchungen zur Nachhaltigkeit von Einweg- und Mehrweginstrumenten in der Augenheilkunde
Laudatio
Prof. Dr. Gerd Geerling, Juryvorsitzender
Dieses Projekt zielt auf die Katarakt-OP. In einem ersten Schritt wird fragebogenbasiert der aktuelle Stand der Verwendung von Einweg-, Mehrweg- und Hybridinstrumenten in der Kataraktchirurgie in Praxen und Kliniken erhoben. Im zweiten Schritt sollen drei standardisierte Instrumentensets bzgl. des materialabhängigen Ressourcen- und Kostenaufwands mittels Life Cycle Assessment verglichen werden. Bei erfolgreichem Projektverlauf bietet es die Möglichkeit einer evidenz-basierten Bewertung des Ressourcenaufwands von Einweg- und Mehrweginstrumenten bis hin zur Erarbeitung einer Empfehlung bzgl. ressourcenschonender Instrumentensets.

2. Preis
Dr. Christian Girbardt
(Leipzig)
Titel des Projektes:
CO2-Inventar der DOG (CID) – Ökologischer Fußabdruck intraokularer Chirurgie
Laudatio
Prof. Dr. Gerd Geerling, Juryvorsitzender
Ziel dieses Projektes ist es, den bislang nicht quantifizierten Ressourceneinsatz im Rahmen des zweit-häufigsten ophthalmo-
chirurgischen Eingriffs, der Katarakt-Operation, detailliert zu erheben. Der Energieverbrauch von Räumen, Geräten, Sterilisationsprozessen, Medikamenten, Verbrauchsmaterialien, Fahrtwegen und Abfallaufkommen sollen multizentrisch und strukturiert erfasst werden, um eine gezielte Optimierung unter gesetzlichen Rahmenbedingungen zu ermöglichen. Pilotdaten liegen bereits vor. Die Methode des Lifecycle Assessment soll eingesetzt werden.

3. Preis (zweigeteilt)
Prof. Dr. Peter Charbel Issa
(Oxford)
Titel des Projektes:
Umdenken bei intravitrealen Injektionen: Nachhaltigkeit durch Reduktion von Klinikabfall
Laudatio
Prof. Dr. Gerd Geerling, Juryvorsitzender
Das Projekt von Herrn Professor Issa wird zunächst an verschiedenen Zentren in Deutschland und Großbritannien das für intravitreale Injektionen genutzte Material erheben, diesen Aufwand in einem 2. Teilschritt an einem großen Zentrum unter Qualitäts-Monitoring minimieren und die potentiellen materiellen und finanziellen Einsparungen quantifizieren. Die Jury sah in diesem Projekt für den häufigsten in der deutschen Augenheilkunde durchgeführten Eingriff ein großes Skalierungspotential.

Dr. Thomas Diehm
(Mannheim)
Titel des Projektes:
Nachhaltigen Einsatz von ophthalmologischen Einmalprodukten durch innovative Fertigungs- und Recyclingtechnologien
Laudatio
Prof. Dr. Gerd Geerling, Juryvorsitzender
Herr Dr. Diehm beschäftigt sich mit dem in der Ophthalmologie wachsenden Trend hin zur Nutzung von Einmalinstrumenten. Ziel seines Projektes ist die Reduktion des CO2-Fußabdrucks von einmalig verwendeten Instrumenten durch Etablierung eines Recycling-konzeptes. Dabei sollen die Instrumente sterilisiert und nach Materialtrennung hochwertige sortenreine Regranulate hergestellt werden. Herr Dr. Diehm hat dieses Projekt als Mitarbeiter eines Unternehmens der ophthalmologisch engagierten Industrie vorgeschlagen.

Symposium – Ökologische Nachhaltigkeit in der Augenheilkunde – Wie kann das gehen?

Der Klimawandel stellt nicht nur ein Gesundheitsrisiko dar, sondern ist auch ein durch das Gesundheitswesen mitverursachtes Phänomen. Neben Ursachenforschung und Dokumentation der Auswirkungen auf den Menschen sind Maßnahmen zur Mitigation und Adaptation an dieses Phänomen zu entwickeln. Dieses Symposium zeigte Herausforderungen und Beispiele für eine ökologisch nachhaltige Augenheilkunde für eine solche Entwicklung auf.
EyeCycle – Radfahren zu Gunsten der Nachhaltigkeit

Herr Prof. Dr. Gerd Geerling hat sich das Ziel gesetzt, im Rahmen seiner Amtszeit und -tätigkeit als Präsident der DOG 2022 bis zu 1.000 km mit dem Fahrrad zurückzulegen – für mehrere „präsidiale Dienstreisen“ und zum Kongress ist er mit dem Rad gefahren. Es bestand und besteht auch weiterhin die Möglichkeit, diese Radfahrten mit Kilometergeld zu unterstützen. Jede Spende kommt der Stiftung Auge zugute.
Ein herzliches Dankeschön an alle Unterstützer 2022!
Das Radeln für einen guten Zweck wird fortgesetzt und der Mai 2023 wird zum
Eye-Cycle-Monat ausgerufen.
(Details auf stiftung-auge.de)
Pura Challenge Award – Nachhaltigkeits-Challenge für Industriepartner der DOG-Kongresse

Alle teilnehmenden Firmen wurden auf der DOG 2022 mit unserem DOG-pura Logo auskennzeichnet und besonders herausragendes Engagement wurde beim Farewell der DOG 2022 prämiert.
Die DOG dankt allen teilnehmenden Firmen:
Alimera, Aprfol, Bayer, Bon, Chiesi, Eyetec, Fidus, Heidelberg, Human Optics, i.com medical, Innoforce, J&J, medways, PharmaStulln, Plusoptix, Roche, tpm taberna pro medicum und Ziemer